Medien / Presse
Forum: Zeit und Geschichte: Rundumbetreuung: Was machten DDR-Wochenkrippen mit den Kindern?
Eines vorweg: So lesenswert mein heutiger Piq, der Artikel von Lotta Wieden, auch ist, an einer Stelle gerät er auf unseriöses Terrain: Er verbindet die Wochenkrippen des beginnenden deutschen Sozialismus mit der aktuellen Idee von 24-Stunden-Kitas der Bundesrepublik. Der Vergleich hinkt massiv, denn der Besuch der Wochenkrippe bedeutete für ein in der DDR lebendes Kind, die Eltern von Montagmorgen bis Freitagabend nicht zu sehen, während 24-Stunden-Kitas schlicht ermöglichen, dass auch Eltern im Schichtdienst ihre Kinder fremdbetreuen lassen können.
"Die 100-Stunden-Krippe" von Anne-Ev Ustorf in "Psychologie heute" Heft 44/2017
In der DDR wuchsen Hunderttausende Babys und Kleinkinder in sogenannten Wochenkrippen auf. Montag früh brachten die Eltern sie in die Krippe und holten sie Freitagnachmittag wieder ab. Was den DDR-Funktionären als Zeichen gelebter Gleichberechtigung galt, hatte für die betroffenen Kinder langfristig verheerende Folgen
BPB: Von der Krippe bis zur Hochschule – das Bildungssystem der DDR
Ab Ende der 1950er durchliefen Kinder und Jugendliche in der DDR ein einheitliches Bildungssystem. Die staatliche Erziehung begann in den Krippen und setzte sich bis über die Oberschule hinaus fort.
Grosser, Elke: „Wochenkrippen in der DDR“ in Zeitpolitisches Magazin Ausgabe 23/ 2013
"Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR" In: Handbuch für ErzieherInnen. OLZOG Verlag (Ausgabe 65) von Ute Stary (ehem. Bendt)
In den Fokus der Öffentlichkeit gerät in den letzten Jahren immer wieder die außerfamiliäre Betreuung von Kindern in Deutschland. Anlass bilden politische Debatten in den einzelnen Bundesländern und auf Bundesebene zur Qualität und zum Ausbau der Krippenbetreuung oder zur Praxis von Randzeitenbetreuungsmodellen. Darüber hinaus sind wiederholt Misshandlungs- bzw. Missbrauchsvorwürfe in den jeweiligen Institutionen aus den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart Auslöser, sich interdisziplinär mit Betreuungsformen wie Krippen, Kindergärten, Heimen und Internaten zu beschäftigen. So setzt sich die Fachwelt seit Jahren verstärkt mit den Auswirkungen der außerfamiliären Betreuung auf die kindliche Entwicklung auseinander. Während sich in diesem Rahmen Publikationen und wissenschaftliche Studien für die Betreuungsformen Krippe und Heime finden, wird die Thematik der Wochenkrippen und Kinderwochenheime jedoch häufig nur am Rand erwähnt. Eine eigenständige fundierte wissenschaftliche Untersuchung dieser speziellen frühkindlichen außerfamiliären Betreuungsform in der ehemaligen DDR liegt, bis auf die vergleichenden Untersuchungen von Prof. Eva Schmidt-Kolmer, nach bisherigen Recherchen nicht vor. Dieser Artikel widmet sich ausschließlich den Wochenkrippen und Kinderwochenheimen. Um zu verstehen, wie sich diese Betreuungsform in der DDR etablieren konnte, ist es notwendig, sich im Vorfeld ausführlich mit der historischen Situation sowie den Gesetzen auseinanderzusetzen, die die Voraussetzungen für die Schaffung von Wochenkrippen und Kinderwochenheimen schufen.
Thüringer Allgemeine: "Die Vor- und Nachteile der DDR-Kinderbetreuung"
"Ich erinnere mich an sichere Kindergarten- und Krippenplätze für meine Kinder", schrieb uns vor einiger Zeit unser Leser Rainer John aus Nordhausen. Und Gunther Becker aus Finsterbergen ergänzte: "Die DDR war ein kinderfreundlicher Staat." Ob das nur Fassade war und ob eine Absicht dahinterstand, erklärt heute Prof. Klaus Schroeder vom Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin.
Deutschlandfunk: "Krippenkinder aus der DDR"
Für diesen Band haben ostdeutsche Psychoanalytiker Erwachsene interviewt, die in der DDR in die Krippe gingen und inzwischen selber Eltern sind. In Bezug auf die aktuelle Krippen-Diskussion betonen die Herausgeberinnen die Wichtigkeit dessen, was die damals Betreuten zu wenig bekamen: emotionale Zuwendung und Möglichkeiten zur Selbstentwicklung.
Psychoanalyse Aktuell: Agathe Israel: Frühe Kindheit in der DDR
Gekürzte Fassung eines Artikels aus Kinderanalyse, Heft 2, April 2008.